Insulinanstieg
Dem Blutzuckeranstieg (Hyperglykämie) folgt beim gesunden Menschen eine rasche Ausschüttung von Insulin. Das Insulin hat die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass zur Senkung der zu hohen Glukosekonzentration diese schnellstens in die Muskelzellen eingeschleust und verbrannt wird (es ist übrigens diese schnelle Insulinreaktion, die beim Diabetiker verloren gegangen ist). Das funktioniert aber nur solange, wie die Muskelzellen auch tatsächlich aktiv sind. Bei wenig Bewegung bleibt nur, den Zucker in Form von Glykogen (das ist die Speicherform von Glukose) einzulagern und was dann noch zu viel ist, wird in Fett umgewandelt (siehe weiter unten).
Gleichzeitig hemmt Insulin die Fettverbrennung(Lipolyse), sowie auch die Proteinzerlegung (Proteolyse), die Ketonbildung und die Gluceoneogenese. Damit wurde der Organismus in den "Vorratsmodus" geschaltet: "Einlagerung ein", "Verbrennung aus".
Wie wir sehen, kommt es also bei KH-Ernährung primär garnicht auf die die darin enthaltenen Kalorien an, sondern darauf, wie der Körper auf die anflutende Glukose zu reagieren hat:
er muß sie so schnell wie möglich wieder los werden oder unschädlich machen. Das besorgt das Insulin, das gleichzeitig aber auch die Kontrolle über die Fettzellen hat - zusammen mit anderen Hormonen und Proteinen, die aber insulinabhängig sind.
Und da - wie oben dargelegt - die zu entsorgende Glukosemenge beträchtlich ist, ist auch die meiste Zeit des Tages der Insulinspiegel so hoch, dass die Fettverbrennung sehr gering ist.
Das ist der Kern des Problems der Kohlenhydraternährung in Bezug auf die Gewichtskontrolle!
Kommentare
Diese Seiten kann und werde ich jedem wärmstens empfehlen, der sich gesund und artgerecht :O)
ernähren möchte.
Meine Vermutung ist das ich nie richtig in Ketose komme
aber in meinem Körper oft eine Glukoneogenese stattfindet.
Das würde doch stark meine Muskelmasse beanspruchen.
Sehe ich das richtig.
die erhöhte Gluconeogenese findet nur in der Adaptationsphas e statt. Danach ist sie deutlich geringer als zu Kohlenhydratzei ten, der Muskelerhalt in und nach traningsarmen Zeiten ist wesentlich besser - konsequentes LCHF vorausgesetzt..
VG
Jürgen
danke erstmal für deine Website und die wirklich fantastisch geschriebenen Analysen, Ausführungen und Ratschläge.
Ich verfolge seit 2 Monate LCHF und mir geht es blendend damit.
Da ich mich heute ganz spontan zu einem 10km Lauf angemeldet habe wollte ich fragen ob du Tips zur Vorbereitung am Tag davor und direkt vor dem Lauf hast (sowohl ernährungstechn isch als auch aufwärmtechnisc h). Ich lese überall nur KH, aber das möchte ich nicht machen, das wurde ja von dir wunderbar widerlegt.
Vllt klappt es noch mit einer Antwort, ansonsten wäre deine Meinung interessant für das nächste mal...
Viele Grüße
Jakob
für Kurzzeitbelastu ngen, und dazu zähle ich alles, was aus den Glykogenvorräte n heraus bestritten werden kann, also auch ein 10k Lauf, der – sagen wir mal - 45 min dauert. Glykogen hast Du aber für etwa 60 – 90 min!
Der große Vorteil von LCHF – nämlich Fettverbrennung von Anfang an, kein Übergang, keine Mauer, kein „Bonking“ - kommt aber erst voll zum Tragen bei Belastungen, die deutlich länger dauern, also z.B. Marathon und alles, was darüber liegt.
Die Empfehlung aus rein sportlicher Sicht lautet also: Carboloading vor dem Event, Training aber im LCHF-Bereich!
Rein gesundheitlich gesehen kann man aber durchaus anderer Meinung sein, wenn man die Nachteile des glykolytischen Abbauwegs vermeiden will. Damit wird man aber nicht unbedingt gewinnen…
Viel Erfolg und viele Grüße
Jürgen
Ich habe die 10km (meine ersten überhaupt) ohne jegliches Carboloading innerhalb von 57:38 netto absolviert
Bei KM 9.0 war meine Leistungsspitze .Krass fand ich wie sie bei dem Event danach die Zuckergetränke und Bananen an fast jedem Stand verteilt haben...naja...
Also danke nochmal für deine Antwort und mach weiter so!
Alle Kommentare dieses Beitrages als RSS-Feed.